Über Uns

Wir bieten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Zuhause in kleinen dezentralen Wohneinheiten in einem nachbarschaftlichen Umfeld. Wir übernehmen Verantwortung für junge Menschen und ermöglichen ihnen auch dann eine Perspektive, wenn sie anderswo keinen Platz mehr finden. Wir sind offen gegenüber jeglicher Nationalität, Religiosität, geschlechtlicher Ausrichtung und sexueller Orientierung. Wir gehen innovative Wege, orientieren uns flexibel am gesellschaftlichen Bedarf und arbeiten durchweg mit einer traumapädagogischen Grundhaltung.

Geschichte von Just M

Im Laufe seiner Geschichte hat der Jugendhilfeverbund Just M eine Vielzahl inhaltlicher und konzeptioneller Änderungen durchlebt. 1970 wurde die Einrichtung, die damals noch unter dem Namen Jugendheim Pasing firmierte, in der Scapinellistraße in Betrieb genommen und mit der pädagogischen Betreuung von bis zu 20 ausgerissenen männlichen Jugendlichen beauftragt. 1972 wurde das Heim für den Betrieb einer Jugendschutzstelle baulich erweitert und die Kapazität in der Versorgung von männlichen Ausreißern um 23 stationäre Plätze erhöht.

Das Jugendheim Pasing behielt die zunächst geschlossene, dann halb geschlossene Jugendschutzstelle für männliche Jugendliche, die ab Ende der 80er Jahre offen betrieben wurde. Bis 1986 wurden zwei zusätzliche Jugendwohngruppen mit je 12 Plätzen und eine Wohngruppe für junge Erwachsene mit sieben Plätzen eingerichtet.

Ab 1984 wurde in einem interdisziplinären Arbeitskreis weiter an der konzeptionellen Zukunft des Jugendheims Pasing gearbeitet. Aufgrund der damaligen Bedarfslage wurde eine erneute Kapazitätserweiterung der Jugendschutzstelle sowie die Differenzierung nach Notschlafstellen und Inobhutnahme- sowie Jugendschutzplätzen empfohlen.

Mit Beschluss von 01.02.1994 wurde die Jugendschutzstelle zu einem Jugendnotdienst (JND) mit insgesamt 20 Plätzen erweitert und nach den entsprechenden Umbaumaßnahmen bis 1998 in Betrieb genommen. Nach anfänglich schwacher Auslastung und der erneuten Überlegung die Platzzahl zu reduzieren, wurde der JND 1999 mit einer Belegungsrate von 89% wiederum stark in Anspruch genommen.

Anfang des Jahres 1999 übernahm das Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit Nürnberg (ISKA) den Auftrag, das Jugendheim Pasing unter anderem wegen niedriger Belegung im Jahr 1998 hinsichtlich der Weiterentwicklung und Neukonzeptionierung insbesondere des Jugendnotdienstes zu beraten.

In Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterschaft des Jugendheims Pasing entwickelte das Institut von August 1999 bis Juli 2000 ein Konzept, das dem Anspruch von flexibler und effizienter Jugendhilfe der gesamten Einrichtung nach Beschlussfassung durch den Stadtrat im Sommer 2001 gerecht werden sollte und zum Zeichen der Neuorientierung ab diesem Zeitpunkt unter dem Begriff Jugendhilfeverbund Just M firmierte.

Das Logo wurde von jungen Grafikern entwickelt, die sich aus einem Jugendhilfeprojekt heraus selbstständig gemacht hatten und das neue Selbstverständnis von Just M als Kriseninterventionszentrum mit der Bezeichnung Jugend-Soforthilfe-Team München überschrieben.

Mit der Entscheidung des Münchner Stadtrates im September 2009 für den Neubau eines geschlossenen Jugendhilfezentrums mit sozialpsychiatrischen Versorgungsleistungen am Standort Scapinellistraße wurde die Auslagerung von drei Wohngruppen an dezentrale Standorte notwendig. Ab April 2010 war Just M deshalb nicht nur im Münchner Westen vertreten, sondern zudem auch im Osten der Stadt. Wenige Monate später übernahm Just M die Trägerschaft für das Jugendhilfezentrum nach einem Auswahlverfahren und Beschluss durch den Stadtrat.

In einem weiteren Beschluss wurde – zunächst im Jugendhilfezentrum und später in der Schutzstelle von Just M – eine zentrale Leitstelle für Inobhutnahmen integriert, die den Auftrag hatte, sowohl einen vereinfachten Zugang und eine koordinierte Zuteilung auf die vorhandenen Inobhutnahmeplätze zu ermöglichen als auch zu einer effektiveren Steuerung der Kapazitäten und Bedarfe beizutragen. Mit der Einrichtung der Leitstelle wurde zudem eine rechtskonforme Praxis der Inobhutnahme ermöglicht, die im Stadtjugendamt München bis dahin nicht gewährleistet war.

Die Startphase des Jugendhilfezentrums war in den ersten Betriebswochen trotz intensiver planerischer Vorarbeiten von großen technischen Schwierigkeiten und baulichen Problemen begleitet worden. Neben der Unzuverlässigkeit von Telefonanlage und Notfallknöpfen erwies sich auch die Umzäunung der Einrichtung im Alltagstest mit den untergebrachten Kindern und Jugendlichen als unzureichend. Die Vielzahl an Entweichungen in den ersten Betriebswochen führte zu einer hohen Frequenz an Alarmierungen der Polizei. Diese Eskalationen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gruppendienst stark belastet und sehr verunsichert. Das löste eine Welle an Personalausfällen durch Krankheit und Fluktuation aus und beeinträchtigte den pädagogischen Prozess nachhaltig.

Ein vom Beirat des Jugendhilfezentrums empfohlenes und von einem wissenschaftlichen Mitglied begleitetes Reset führte trotz der Empfehlung für eine betriebliche Fortführung der Einrichtung durch Just M zu einem vorzeitigen Ende. In seiner Sitzung am 02.07.2013 hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Münchner Stadtrates deshalb die Überführung des Jugendhilfezentrums in freie Trägerschaft beschlossen.

Am 14.04.2014 wurde der Vorschlag einer amtsinternen Arbeitsgruppe zur Anbindung  Kooperationsprojekte mit dem Amt für Wohnen und Migration an den Jugendhilfeverbund Just M bestätigt. Ohnehin hatte sich Just M in den vergangenen 20 Jahren fast ausschließlich mit minderjährigen und heranwachsenden Flüchtlingen ohne elterliche Begleitung beschäftigt. Insofern war die Übernahme von Verantwortung für die bedarfsgerechte Unterbringung, Beratung und Betreuung von jungen Menschen mit Fluchthintergrund an den Standorten Implerstraße, Baumkirchnerstraße und Mariahilfplatz sowie später in der Baldurstraße eine sinnvolle Erweiterung des Angebotsprofils sowie eine Bestätigung der hohen Kompetenzen und langjährigen Erfolge in diesem Bereich.

Mit Beschluss des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vom 24.10.2017 wurde das ein Jahr zuvor eröffnete Young Refugee Center (YRC), ein bundesweit einzigartiges Erstaufnahmezentrum für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in städtische Trägerschaft verantwortet. Dies betraf die gesamten Leistungen im YRC und umfasste sowohl die hoheitlichen Aufgaben wie auch die pädagogische Betreuung der neu angekommenen unbegleiteten Minderjährigen.

Mit der Betriebsführung wurde der Jugendhilfeverbund Just M beauftragt, der mit seinem temporär abgeordneten Team aus der Schutzstelle in der Scapinellistraße ohnehin bereits die Betreuung der jungen Menschen in der Quarantänestation des YRC übernommen hatte.